Kreispsychotherapeutenschaften (KPS) – Was bedeutet das für Sie?

Die Kreispsychotherapeutenschaften (KPS) sind regionale Netzwerke von Psychotherapeut:innen, welche regionale Versorgungsverantwortung übernehmen. Eine koordinierte, effiziente und gerechtere Patientenversorgung wird ermöglicht. KPS sind eine neue Struktur, die sowohl Patient:innen als auch Behandler:innen entlastet.

 

Was bringt Ihnen eine KPS?

Weniger bürokratischer Aufwand: Die KPS unterstützt die Organisation von Anfragen und Terminen. Sie wählen die für Ihre Praxis passenden Patienten aus, z. B. nach deren zeitlicher Flexibilität. Im Selektivvertrag natürlich kein Antrags-Gutachterverfahren. So bleibt Ihnen mehr Zeit für die eigentliche Therapie. Evtl. Wegfall der Terminmeldepflicht für die Terminservicestelle.

Passendere Patientenanfragen: Schwer psychisch Erkrankte oder dringende Fälle erhalten bevorzugt Therapieplätze. Für Spezialisierungen, wie z.B. Zwänge oder Gruppentherapie ist es deutlich einfacher solche Patienten zu gewinnen. Auch entsprechend eigener Arbeitszeiten. Der eigene Anteil an Selektivpatienten wird beliebig steigerbar. Zumal Mehrfachanmeldungen wegfallen, gibt es weniger Terminabsagen.

Eine zentrale Anmeldeadresse: Ärzt:innen, Kliniken und Psychotherapeut:innen nutzen eine gemeinsame Anlaufstelle für Patientenanmeldungen, priorisiert nach Dringlichkeit und Schwere. PTen nehmen Patienten aus diesem Anmeldepool. Dies erleichtert die Koordination, vermeidet Doppelanmeldungen und verbessert die regionale Übersicht über verfügbare Therapieplätze und dem Versorgungsbedarf. V.a. schwer psychisch Erkrankte werden von der frustierenden Therapeutensuche mit einer einzigen Anmeldung entlastet.

Bessere Nutzung von Gruppentherapie & digitalen Angeboten: Über die KPS werden innovative Versorgungsformen aktiv unterstützt, z. B. durch störungsspezifische digitale Arbeitsmaterialien, blended care, oder die gezielte Vermittlung von Gruppentherapien.

Verbesserte Vergütung: Durch die Zusammenarbeit mit Krankenkassen wie AOK und BKK-Bosch entstehen neue Abrechnungsmodelle mit verbesserten Vergütungsoptionen im PNP-Selektivvertrag.

Interkollegialer Austausch & bessere Vernetzung: In regelmäßigen Fallbesprechungen und intersektoralen Kooperationen können Sie sich mit Kolleg:innen und anderen Versorgungspartnern austauschen – für eine effizientere und qualitativ hochwertigere Behandlung.

Öffentlicher Bedeutungsgewinn: Durch die KPS wird die regionale psychotherapeutische Versorgung sichtbarer und als systemrelevanter Bestandteil des Gesundheitswesens anerkannt. Teilnehmende Praxen profitieren direkt von diesem Bedeutungsgewinn. Die bessere Strukturierung und Priorisierung von Behandlungen stärkt das Berufsbild und fördert eine stärkere Berücksichtigung psychotherapeutischer Belange in politischen und gesundheitlichen Entscheidungen.

Die Teilnahme an einer KPS ist freiwillig – bringt aber klare Vorteile! Gemeinsam schaffen wir eine Versorgung, die gerechter, effizienter und alltagstauglicher ist.

Machen Sie mit und gestalten Sie die Zukunft der Psychotherapie aktiv mit!

Kreispychotherapeutenschaften

Kreispychotherapeutenschaften, im Gespräch mit Katharina Mayer und Rolf Wachendorf